Passiv mit Modalverben
Präsens: Modalverb +Partizip 2 + werden Präteritum: Modalverb im Präteritum + Partizip 2 + werden Perfekt: Haben + Partizip 2 + werden + Modalverb (Infinitiv) Plusquamperfekt: hatte + Partizip 2 + werden + können
Zeitform | Bildung | Beispiel |
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Präsens | Modalverb im Präsens + Partizip II + werden | Der Täter muss gefasst werden. |
Präteritum | Modalverb im Präteritum + Partizip II + werden | Der Täter musste gefasst werden. |
Perfekt | haben + Partizip II + werden + Infinitiv Modalverb | Der Täter hat gefasst werden müssen. |
Zusätzliche Erklärungen
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Nebensatzbildung im Präsens und Präteritum:
Im Nebensatz steht das konjugierte Modalverb wie üblich am Ende: -
Die Polizei gab bekannt, dass der Täter gefasst werden konnte.
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Nebensatzbildung im Perfekt:
Im Perfekt steht das konjugierte Verb vor dem Partizip II: -
Die Zeitung schrieb, dass der Täter hat gefasst werden können.
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Vergangenheitsausdruck mit Konjunktiv II:
Um Vergangenheit auszudrücken, wird im Passiv vor allem das Präteritum verwendet.
Im Konjunktiv II der Vergangenheit entspricht die Stellung der Verben dem Passiv Perfekt: -
Der Täter hätte gefasst werden können.
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Die Zeitung schrieb, dass der Täter hätte gefasst werden können.
Subjektive Bedeutung von Modalverben: Behauptungen ausdrücken
Mit den Modalverben wollen und sollen wird eine Behauptung ausgedrückt, die man nicht überprüfen kann oder vielleicht bezweifelt.
Bedeutung und Beispiele
Bedeutung | Behauptung mit Modalverb | Umschreibung ohne Modalverb |
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Eine Person gibt wieder, was sie gelesen oder gehört hat. | sollen: Die Probanden mit rotem Teller sollen weniger gegessen haben. | In der Zeitung / Im Artikel steht/stand, dass … Man sagt/berichtet/behauptet, dass … In der Studie stand, dass die Probanden mit rotem Teller weniger gegessen haben. |
Eine Person gibt wieder, was jemand von sich selbst sagt. | wollen: Die Probanden mit rotem Teller wollen weniger gegessen haben. | Er/Sie erzählt/behauptet/gibt vor, dass … Er/Sie sagt von sich selbst, dass … Die Probanden mit rotem Teller gaben an, dass sie weniger gegessen haben. |
Bildung
Im Präsens (Aktiv und Passiv) unterscheiden sich die objektive und die subjektive Form nicht. Der Kontext entscheidet, welche Form gemeint ist.
In der Vergangenheit wird in der objektiven Form das Hilfsverb haben konjugiert, in der subjektiven Form das Modalverb sollen oder wollen.
Zeitform | Aktiv | Passiv |
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Gegenwart | objektiv: wollen/sollen + Infinitiv Modalverb subjektiv: wollen/sollen + Infinitiv Modalverb | objektiv: wollen/sollen + Partizip II + werden subjektiv: wollen/sollen + Partizip II + werden |
Vergangenheit | objektiv: haben + Infinitiv + Infinitiv Modalverb subjektiv: sollen/wollen + Partizip II + haben/sein | objektiv: haben + Partizip II + werden + Infinitiv Modalverb subjektiv: sollen/wollen + Partizip II + worden sein |
Hinweis: Meistens wird das Präteritum verwendet: Er sollte weniger essen.
Subjektive Bedeutung von Modalverben: Vermutungen ausdrücken
Grad der Sicherheit
Grad der Sicherheit | Modalverb + Infinitiv* | Umschreibung ohne Modalverb |
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Hoch (etwas ist sicher) | müssen: Die Diagnose des Psychologen muss falsch sein. | Ich bin sicher, dass … Ich bin überzeugt, dass … Alles deutet darauf hin, dass … Alle Anzeichen sprechen dafür, dass … Bestimmt / Sicher / Gewiss / Zweifellos … |
Hoch (etwas ist sicher) | nicht können: Er kann nicht zu den besonders Begabten gehören. | Alle Anzeichen sprechen dagegen, dass … Bestimmt / Sicher / Gewiss / Zweifellos nicht … |
Etwas ist sehr wahrscheinlich | dürfen (nur Konjunktiv II): Jonas dürfte zu den hochbegabten Kindern gehören. | Aller Wahrscheinlichkeit nach … Wahrscheinlich / Vermutlich … Ich vermute / nehme an, dass … Ich bin ziemlich sicher, dass … Es sieht so aus, als ob … |
Etwas ist möglich | können: Jonas kann hochbegabt sein. | Es sieht so aus, als ob … |
Etwas ist möglich | könnten (nur Konjunktiv II): Die Eltern könnten durchaus recht haben. | Es ist möglich / denkbar / nicht auszuschließen, dass … Vielleicht / Möglicherweise / Eventuell / Angeblich … Es besteht die Möglichkeit, dass … … lässt darauf schließen, dass … … lässt vermuten, dass … |
Hinweis: Formen für Gegenwart und Vergangenheit siehe in Punkt 1.