Das modale Partizip wird aus zu + Partizip I gebildet. Es steht vor Nomen, deshalb muss es wie ein Adjektiv dekliniert werden:
eine zu beachtende Regel, die zu beachtenden Regeln
In seiner Bedeutung entspricht das modale Partizip einem Relativsatz im Passiv mit Modalverb. Es drückt eine Notwendigkeit (muss/soll), eine Möglichkeit (kann) oder ein Verbot (darf nicht) aus.
- eine nicht zu erkennende Person = eine Person, die nicht erkannt werden kann
- die zu beachtenden Regeln = die Regeln, die beachtet werden müssen
Das modale Partizip kann bei transitiven, passivfähigen Verben gebildet werden.
Im Relativsatz können auch Passiv-Ersatzformen verwendet werden.
Passiv + können | Beispiele |
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eine Person, die | nicht zu erkennen ist |
nicht erkennbar ist | |
sich nicht erkennen lässt | |
man nicht erkennen kann |
Passiv + müssen | Beispiele |
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die Regeln, die | zu beachten sind |
man beachten muss |
Anwendung
Modale Partizipien findet man meist in formellen Texten wie z. B. Gesetzen, Regelungen, Anweisungen, formellen Schreiben, wissenschaftlichen oder juristischen Texten im Nominalstil.
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